Vor einigen Monaten haben wir bereits Tickets für das Seminar „Die Kunst Dein Ding zu machen“ von Christian Bischoff gebucht. 99 Euro statt 597 Euro mit einem Gutschein – klingt nach einem guten Angebot, oder? Der angestrebte Zeitplan war schon sehr sportlich – Samstag von 9:00 bis 20:00 Uhr und Sonntag ähnlich lange. Somit fallen alle anderen Aktivitäten also flach.

Da das Event in Bielefeld in der Stadthalle stattfand, mussten wir schon um 7:45 Uhr in Paderborn aufbrechen, da wir natürlich noch einchecken mussten und unsere Unterlagen einsammeln. Zusammen mit Dominik und Nadine ging es dann also Richtung Norden. Das Wetter war super warm und angenehm soweit. Perfekt! Geparkt haben wir dann etwas weiter weg, sodass wir kostenlos parken konnten. Dann ging es in die Stadthalle – vor der Tür standen ein paar Teammitglieder von Christian, welche jeden Teilnehmer mit einer Umarmung begrüßten – schon strange. Der Check-In ging auch relativ zügig und so saßen wir um kurz vor 9:00 relativ weit vorne auf ganz guten Plätzen vorne rechts. Als Unterlagen gab es einen Block, Kuli, eine CD von Dirk Kreuter und ein paar Flyer und sonstige Kursunterlagen, welche später nach und nach ausgefüllt werden sollten.

Insgesamt waren wohl um die 1.400 bis 1.600 Leuten da – eine genaue Zahl kenne ich leider nicht. Jedenfalls so viele, dass es etwas gedauert hat bis es losging, da noch nicht alle in der Halle waren. Fotos und Videos, sowie die generelle Benutzung von Smartphones war untersagt. Ich habe also quasi nur ein Foto vor der Show gemacht und kann daher nicht so viel zeigen.

Dann ging es los – ich kann mich an den genauen Anfang gar nicht mehr erinnern. Ich weiß nur, dass wir relativ wenig saßen! Zum Glück, denn meine größte Sorge war bei dem Seminar nach nur wenig Schlaf in der vorigen Nacht direkt einzuschlafen. Zum Anfang durfte man erstmal fünf Menschen um sich herum begrüßen wie seine besten Freunde. Schon seltsam, aber irgendwie auch super um das Ganze etwas aufzulockern. Also die nächsten Umarmungen mit Wildfremden innerhalb von wenigen Minuten – das kann ja noch was geben.

Weiter ging es mit regulären Inhalten zu Reaktionen, Haltung und Umgang mit anderen Menschen unter der Überschrift Eigenverantwortung und Selbstvertrauen. Extrem gute Punkte – wobei das meiste eigentlich selbstverständlich ist. Nur handelt man eben nicht danach und lässt sich runterziehen. Auf jeden Fall sehr motivierend! Ein paar Notizen / Stichworte dazu, welche ich während dem Seminar notiert habe:

Wähle immer eine positive, förderliche Reaktion (was kann ich in der Situation lernen, wie macht mich das besser)

Du wirst worüber Du nachdenkst. Positive Gedanken, positive Gefühle – negative Gedanken, negative Gefühle.

Fernsehen / Frauentausch: Der Vollidiot ist nicht in der Sendung!

Denke in großen Zielen, Visionen und Träumen. Klaue niemals jemand anderen seine Träume (das ist das, was wir „realistisches Denken“ nennen und begründen damit Sätze wie: „Das schaffst Du doch eh nicht“).

Was wäre, wenn alles in Deinem Leben FÜR Dich passiert? Was hat Dein Leben noch alles besseres mit Dir vor?

Streiche „entweder / oder“ aus deinem Sprachgebrauch und ersetzte es mit „sowohl / als auch“. Beispiel: Man kann nett, ehrlich und trotzdem erfolgreicher Verkäufer sein.

Auf Dauer nimmt Deine Seele immer die Farbe Deiner Gedanken an.

Eigenkommunikation: Du bist jede Sekunde mit dir selbst am reden.

Die meisten Menschen scheitern im Leben aufgrund von fehlendem / zu wenig Selbstvertrauen.

Besonders ist mir eine „Visitenkarte“ für „Nörgler und Jammerer“ mit einem Text, welcher ungefähr so lautete: „Du hast es so schwer in Deinem Leben, niemand hat so schwere Probleme wie Du in Deinem Leben. Betrachte diese Karte als ein Zeichen meines Mitgefühls“. Leider habe ich den Originaltext nicht mitgeschrieben – auf jeden Fall unglaublich genial die Idee!

Zwischen den Inhalten gab es immer wieder „Partyeinlagen“, bei welchen man richtig ausrasten durfte. Also vom Stuhl aufstehen und rumspringen und wild mit den Armen wedeln und so weiter. Besonders cool fand ich die „Gewinnerpose“ – also mit beiden Armen Richtung Himmel und so eine Minute stehen bleiben. Um das Gefühl dabei zu untermauern wurde der Saal in zwei Hälften geteilt, also rechts und links. Jeweils die eine Seite ging in die Gewinnerpose während die andere einen ordentlichen Applaus geben durfte. Irres Gefühl! Christian macht die Pose wohl jeden Morgen als Motivation. Mal gucken, was die Nachbarn denken wenn man jeden Morgen so auf dem Balkon steht!

Die Pausenzeiten waren extrem angenehm und angemessen. Nach den Pausen ging es auf die Minute weiter – immer mit ein wenig ausrasten und Gewinnerpose plus andere Seite bejubeln. Klasse! Nach vielen Übungen musste man dann noch Dinge tun wie „gib 10 Leuten um dich herum High Five und sag ihnen xyz“.

Pause

Am Anfang kommt man sich bei vielen Übungen einfach nur blöd vor. Ich muss bei sowas immer über meinen Schatten springen (wie sicher viele). Aber man muss sich eben seinen Ängsten stellen und genau das machen, was einem gerade am meisten Angst macht.

Super war auch, als Christian angekündigt hatte, dass einer aus dem Publikum seinen Vortrag für die zehn Minuten weiterführen sollte und alle natürlich stress hatten. Gerade die letzte Reihe stand zur Auswahl, weil die sich ja möglichst weit weggesetzt hatten. Lustig. Was genau daraus geworden ist möchte ich hier aber nicht verraten.

Die jüngste Teilnehmerin war 11 Jahre alt und die älteste 81. Beide durften sich auf ihren eigenen Stuhl stellen und sich in der Gewinnerpose von der ganzen Halle feiern lassen. Nur soviel dazu: Überwältigende Bilder!

Insgesamt geht es in den zwei Tagen darum,

  • mehr aus sich herauszuholen,
  • festzustellen dass jeder Angst hat,
  • es nie den richtigen Zeitpunkt gibt etwas anzufangen und man einfach starten soll
  • nicht so viel über alles nachdenken und einfach in die Situation rein zu gehen
  • sich Ziele zu setzen
  • mehr auf sich selbst vertrauen zu können und auf seine Intuition zu hören
  • wie man seine Beziehung zu anderen Menschen und seinem Partner verbessern kann
  • und vieles, vieles mehr

Lampenfieber zum Beispiel kann einem niemand wirklich nehmen – das haben selbst erfahrende Redner und Personen in der Öffentlichkeit.

Wobei man sagen muss, dass es gerade vor und nach den Pausen immer wieder eine Verkaufsveranstaltung wurde. Natürlich haben sicher alle verstanden, dass die zwei Tage nur der Anfang und die Basis für sein Programm sind, aber man muss nicht ständig über die anderen Kurse und Preise sprechen um die Leute dazu zu bewegen, mehr zu buchen. Das erklärt zumindest, warum das Seminar nur 99 Euro gekostet hat – es soll einen etwas ködern. Das ist in so fern schade, da man in genau der Zeit sehr viel Inhalt erreichen könnte.

Wie schon gesagt, bauen alle Seminare aufeinander auf – bedeutet, dass man mit „Die Kunst dein Ding zu machen“ nur die Basis legt. Es gibt noch einen zweiten Teil und noch zwei weitere Kernthemen in jeweils einem extra Seminar. Über Preise spreche ich hier nicht, diese kann man einfach beim Team von Christian erfragen.

Tag zwei begann super cool – nach dem üblichen Party machen und die andere Seite anfeuern, Leitsätze aufsagen und andere Umarmen und HighFive geben ging es mit richtig coolen Themen los. Gefragt wurde beispielsweise ob es Leute mit der Angst gibt, vor Menschen zu sprechen. Am Ende stand die Dame dann auf der großen Bühne vor 1.500 Menschen und hat sich feiern lassen. Echt schöne Momente, in welche man sich selbst von unten gut reinfühlen kann.

Danach ging es noch tiefer in die Themen Disziplin und Gewohnheiten. Das Ganze kennt man schon aus diversen Büchern, aber es wurde noch einmal schön aufgearbeitet. Ich mag es, wie Christian mit Geschichten und Metaphern die Inhalte vermittelt. Zum Beispiel wurde das Prinzip der Minimalkonstanz sehr ausführlich beschrieben. Man kann selbst mit sehr kleinen Veränderungen sehr viel erreichen – beispielsweise macht es schon einen sehr großen Unterschied, ob man jeden Tag einen Liter Cola trinkt, oder sich für Wasser entscheidet. Oder ob man die Treppe geht statt den Aufzug zu nehmen. Die Summe unserer kleinen Handlungen macht am Ende den Unterschied zu anderen Menschen.

Selfie

Ein weiteres Thema war Zeitplanung und Organisation. Wie schafft man in der gleichen Zeit mehr? Fokus, Ziele und daraus resultierende Handlungen wurden super erklärt.

Ich könnte wahrscheinlich noch stundenlang weiter schreiben, aber am Ende würde das eh nichts bringen. Meiner Meinung nach muss man es einfach vor Ort erleben. Wenn man zwischendurch einfach mal in den Raum geguckt hätte, ohne Kontext, dann hätte man sicher alle für bescheuert erklärt. Aber hey, es war wirklich cool! Einfach mal die Komfortzone verlassen und Dinge tun, die man sonst nicht tut oder vor denen man sonst Angst hat. Das fängt schon dabei an, auf andere / fremde Menschen zuzugehen oder Blickkontakt zu halten.

Fazit

Es hat sich in jedem Fall gelohnt! Wenn ihr mal die Chance habt, probiert es aus. Ich stand dem Ganzen auch skeptisch gegenüber – ohne die anderen wäre ich wahrscheinlich den zweiten Tag nicht einmal mehr hingefahren. Aber genau das ist das Ding – mach es! Drück dich nicht, nur weil es sich neu und komisch anfühlt. Ich bin wirklich froh da gewesen zu sein! Natürlich kommt man nicht als neuer Mensch aus dem Seminar und es wir einem auch nicht so verkauft.

Es ist einfach nur ein Denkanstoß und der Beginn für einen neuen Weg, für welchen man sich im Leben entscheidet. Man ändert seine Denkstrukturen und traut sich am Ende das, wozu einem sonst der nötige Mut gefehlt hat. Angst ist total normal, kein Mensch ist perfekt und niemand macht sich keine Gedanken. Alles ist richtig so wie es ist und wir alle sind startklar für alles was wir erreichen möchten.

Auch, wenn ich aktuell kein Folgeseminar gebucht habe, könnte ich mir gut vorstellen dass das noch passiert! Es macht einfach sehr viel Spaß, wenn man sich denn auf alles einlässt. Ich habe mir sehr viele Notizen gemacht, welche ich erst einmal aufarbeiten muss. Der beste Zeitpunkt anzufangen ist heute!

Oder wie Christian sagt: Für die meisten Menschen tritt „morgen“ niemals ein.