Heute hatte ich keine Ahnung was passiert. Warum? Weil es mein 28. Geburtstag ist und ich von Nadine überrascht werden sollte was passiert. Um 7:30 war ich schon wach und wenig später wurde mir das Tagesprogramm präsentiert: Das Ziel war im Hafen von Funchal zu finden und um 10 Uhr sollten wir spätestens da sein. Geplant war eine Katamaranfahrt aufs Meer, mit dem Ziel Delfine, Schildkröten und Wale in freier Wildbahn zu beobachten. Sehr geil!
Pünktlich ging es mit zirka 20 bis 30 Leuten auf das „große“ Boot. Ausgerechnet heute war das Wetter optimal und super schön für so eine Tour! Insgesamt war auf dem Katamaran noch sehr viel Platz und man konnte sich gut bewegen. Leider sind wir nur mit Motoren gefahren und nicht mit Segeln – das wäre der Hammer gewesen. Zwei Crewmitglieder kletterten auf das Sonnendach um mit Ferngläsern und Funkgerät bewaffnet nach Tieren zu suchen.
Nach gut 45 Minuten kam die Durchsage, dass auf der rechten Schiffsseite eine Schildkröte zu sehen sei. Sie war rot und wirklich extrem groß – wunderschön anzusehen! Wenige Sekunden später wurde unser Boot von einer Gruppe Delfinen umschwärmt. Die neugierigen Tiere hatten absolut keine Angst auch ganz nah heran zu kommen und schwommen sogar unter das Boot. Nur 1-2 Meter trennten uns von frei lebenden Delfinen! Einfach schön anzusehen. Nachdem wir die Gruppe einigen Minuten begleitet hatten, mussten wir abdrehen. Es gibt wohl gesetzliche Zeitlimits wie lange man die Tiere stören darf – wobei diese nicht besonders gestört aussahen, eher neugierig.
Dann ging es weiter in eine andere Richtung – gerade einmal ein paar Minuten später tauchte eine Gruppe Wale vorm Boot auf. Diese waren aber weniger Kontaktfreudig als die Delfine und so kamen wir nicht näher als zirka 40-50 Meter. Größtenteils hat man nur kurz Flossen gesehen – dann tauchten die Tiere schnell wieder ab und blieben länger unter Wasser. Trotzdem ein geniales Bild!
Nach drei Stunden war die Fahrt zu Ende und wir kehrten an der Küste entlang nach Funchal zurück. Vom Schiff aus konnte man gut sehen, wie krass der Süden der Insel zugebaut wurde. Hier gibt es kaum noch freie Bauplätze an der Küste. Hier merkt man, dass hier ein Großteil der Bevölkerung der Insel lebt. Das soll im Norden anders sein – aber dort waren wir noch nicht.
Die Fotografin an Bord hatte in der Zwischenzeit die Fotos vom Ausflug gedruckt und in Mappen geklebt. Leider scheint sie das meiste im Automatikmodus geschossen zu haben und so mit Hilfe des internen Blitzen die Stimmung der Fotos erfolgreich gekillt. 10 Euro kamen dafür also nicht in Frage – da gefallen mir meine eigenen Fotos schon besser. Tat mir schon ein wenig Leid, da die junge Deutsche Frau scheinbar wirklich darin aufging.
Nun ging es ein wenig durch die Stadt um die Zeit bis zur Parade vom Blumenfest zu überbrücken. Schon in den letzten Tagen haben wir immer wieder kleine Mädchen in sehr aufwändigen und detailverliebten Kleidern gesehen. Scheinbar arbeitet die ganze Stadt auf diesen einen Tag schon eine ganze Weile hin. Das musste ja spektakulär werden. Schon mehr als 90 Minuten vor dem Beginn sicherten sich hunderte Leute Plätze an der Strecke – uff. Dann doch lieber in der dritten Reihe zuschauen als so lange die Beine in den Bauch stehen.
Jetzt hatte ich auch erstmals die Chance nach freien WLAN-Netzen in der. Stadt zu suchen um erstmals Kontakt mit der Heimat aufzunehmen.
Die Zeit ging bei einem Eis auch recht schnell um und zurück an der abgesperrten Strecke standen tausende Leute. Wow! Nun war die Aufgabe einen Platz zu suchen an dem man einigermaßen gut sehen kann. Nicht so einfach… Überall drängten sich die Leute in bis zu vier Reihen. Schöne Fotos oder Videos zu machen war also entsprechend schwierig, gelang am Ende auch nicht hundert prozentig. Die besten Fotos sind von kleinen Gruppen entstanden, welche wohl auf dem Weg zur Aufstellung der Parade waren.
Nach einer etwas schwierigen Ausfahrt aus unserem Stamm-Parkhaus direkt am Meer (und somit auch direkt an der Parade) ging es zum Hotel. Im Zimmer angekommen wurde ich vom Hotel überrascht – auf der Theke im Zimmer stand eine Flasche Champagner im Eiskühler – wie genial! Ein entspanntes Abendessen bei einem leckeren Bierchen schloss den Tag perfekt ab!