Seit einiger Zeit habe ich eine Synology DiscStation (DS214+). Wie der Name schon sagt, nimmt dieses Modell zwei Festplatten auf. Durch einen Betrieb im RAID (alle Daten werden ständig auf beide Festplatten gespiegelt), ist man vor Hardwareausfällen sicher. Sollte eine der Festplatten einmal kaputt gehen, piept das Gerät und man tauscht diese einfach aus. Alles wird dann wieder im Hintergrund vollautomatisch gespiegelt.

Man könnte also sagen, dass alles, was man dort drauf schiebt, sehr sicher vor Datenverlust ist. Dabei muss man aber natürlich etwas aufpassen. Löscht man Dateien oder Order, sind diese natürlich auch direkt auf beiden Festplatten weg! Daher sagt man auch, dass ein RAID kein Backup ersetzt. Dann da würden die Daten ja logischerweise nach dem Löschen noch liegen. Aber keine Sorge: An das Teil kann man auch noch USB-Festplatten anschließen, auf welche man dann ein Backup spielen könnte. Aller perfekt also! Insgesamt stehen mir so aktuell 3 TB (3000 GB) zur Verfügung. Größere Festplatten werden sehr schnell sehr teuer. Aber wer weiß – irgendwann muss ich ja wahrscheinlich einmal umrüsten.

Das klingt nun alles sehr technisch – aber dank toller Oberfläche und sehr einfachem Bedienkonzept, kann das meiner Meinung nach jeder einrichten, der z.B. auch einen Drucker ans Laufen bekommt. Wirklich gut gemacht! Unter der Haube werkelt eine eigene Linux-Distribution von Synology, auf die man bei Bedarf auch vollen Zugriff bekommt. So kommen auch Profis und Sysadmins auf ihre Kosten. Immerhin kann man dort so gut wie alles installieren, was man möchte. Ich nutze das Teil aktuell fast ausschließlich als Datengrab. Mit dem kompletten Funktionsumfang muss ich mich in der nächsten Zeit noch einmal auseinander setzen. Beiträge dazu werden dann aber wahrscheinlich auf meinem „Tech-Blog“ mkleine.de erscheinen.

Die Anbindung habe ich mittlerweile auch über einen Gigabit-Switch mit meinem Mac verbunden. Über WLAN sind große Datenmengen dann ja doch oft sehr träge. Alles auf Gigabit erreiche um die 60 MB/s beim Senden. Lesen könnte sogar noch etwas mehr sein. Also um „Live“ auf dem Gerät zu arbeiten, sollte man es schon anständig anbinden. Sonst wird alles doch etwas anstrengend.

Nun könnte man meinen, dass man seine Fotos und Videos einfach da drauf packt, einen Lightroom-Katalog anlegt und von dort aus arbeitet. Schön gedacht, klappt aber leider nicht! Denn komischerweise dürfen Lightroom-Kataloge nicht auf Netzlaufwerken liegen, wenn man diese öffnet.

Abhilfe schafft das Synology eigene Tool „Cloud-Station“. Dieses funktioniert eigentlich genauso, wie beispielsweise Dropbox. Mit dem einzigen Unterschied, dass Eure Daten nicht irgendwo ins Netz gepumpt werden, sondern dass diese ebenfalls mit der DiscStation synchronisiert werden. Dazu kann man jedes beliebige Verzeichnis auf der Festplatte auswählen, welches dann immer automatisch gespiegelt wird. Alles was dort liegt, ist also Quasi im Backup. Klasse! Das coole dabei ist, dass ihr natürlich auch andere Dokumente wie Steuererklärungen, Rechnungen oder was auch immer für wichtige Dokumente dort ablegen könnt. Dabei habe ich auch ein sehr viel besseres Gefühl, als wenn alles auf irgendeinem US-Server am anderen Ende der Welt hinterlegt wird. Wer weiß schon, wer am Ende da alles drauf Zugriff hat.

Ihr ahnt schon, wo die Reise hingeht. Wir legen einfach unseren Lightroom-Katalog in genau so ein Verzeichnis und speichern alle Fotos direkt auf dem NAS. Schon cool, denn die Fotos selbst dürfen sehr wohl auf Netzlaufwerken liegen. So muss man sich keine Gedanken mehr über redundante Datenhaltung machen, denn diese sind erstmal sicher gespeichert. Von der ersten Sekunde an quasi. Selbst, wenn nach dem Import die Speicherkarte kaputt geht und eine Festplatte im NAS abraucht, habt ihr immer noch eine zweite. Bisher habe ich es immer so gemacht, dass ich die SD-Karten (ich schreibe immer auf zwei Karten gleichzeitig) immer erst leer gemacht habe, wenn alles auf mindestens zwei anderen Festplatten gespeichert ist. Das kann ich mir nun quasi sparen.

Und das Beste: Wenn man mehrere Rechner sein eigen nennt, kann man einfach überall die Cloud-Station installieren, und nahtlos auf dem anderen System weiterarbeiten (z.B. MacBook und iMac). Kein nerviges kopieren von Daten, alles vollautomatisch!

Das Teil ist jedenfalls wirklich Luxus und ich kann es jedem nur schwerstens ans Herz legen. Gerade für Fotografen eigentlich ein Must-Have! Keine nervigen Time-Machine-Backups mehr, alle Daten immer im Netz verfügbar (sogar über das Internet wenn erforderlich) und alles sicher zu Hause gespeichert.

Aber wie gesagt: Ein Backup löst die DiscStation nicht ab! Vor eigener Dummheit/Flüchtigkeitsfehlern seid ihr so nicht geschützt! Ich würde immer noch ein Backup auf einer externen Festplatte oder auf CloudStorage konfigurieren. Beide Möglichkeiten kann die DiscStation natürlich auch.