Gerade erst in Bremen gewesen und schon geht es wieder raus: Dieses Mal war als Ziel Hamburg angesetzt. Diese Stadt ist nicht nur der Wahnsinn, sondern sollte diese Mal Schauplatz eines ganz besonderes Events sein: Die Helene Fischer Stadiontour 2015 in der Imtech Arena. Der ein oder andere wird nun lachen – Schlager ist nun wirklich nicht meine meistgehörte Musikrichtung.
Die Tickets habe ich bereits am 11.03.2014 erworben – und zwar genau am Verkaufsstart um 10 Uhr morgens. Geplant war, dass wir mit der halben Firma dorthin fahren. Ich hatte mich an diesem Morgen ausgesperrt und so kam es, dass ich mit Notebook auf dem Schoß im Auto vor dem Haus saß und Stehplatzkarten kaufte. 4 Stück – zu 85 Euro pro Karte. Kein günstiges Vergnügen! Die anderen Kollegen standen in der Reihe mit dem Notebook in der Firma und kaufen ebenfalls welche. Leider haben sie etwas gezögert, als es um die Plätze ging. Nach gut zwei Minuten war kaum noch etwas zu bekommen. So hatte ich am Ende als einziger Stehplatztickets im wirklich kleinen Innenraum und alle anderen saßen im Stadion verteilt. Schonmal geil soweit.
Also ging es gute 450 Tage nach Bestellung gen Hamburg. Um 9 Uhr Morgens lagen wir also bei schönstem Wetter allein auf der Autobahn. Brückentag und nicht so voll – das ist schonmal gut! Die anderen sind etwas später gestartet. Erstes Ziel war der Verkauf meiner einzelnen übrig gebliebenen Karte – das bin ich etwas spät angegangen (hatte ja auch nur ein Jahr zeit), war aber trotz des relativ hohen Preises noch drin. Die junge Dame ist an dem Abend wirklich alleine los, da sie keine zweite Karte gefunden hatte. Aber im Innenraum ist das nicht so schwer zu ertragen.
Die Fahrt zum Hotel gestaltete sich staureich. Irgendwie ist Hamburg aktuell eine Baustelle und gefühlt mussten wir drei Mal eine Umleitung fahren bis wir endlich im Hotel waren. Etwas außerhalb in Altona – was anderes war kaum noch zu kriegen. Gut, hätte man sich auch mal eher drum bemühen können, was? Am frühen Nachmittag haben wir dann Sebastian in der Stadt getroffen um etwas zu essen. Danach ging es noch in den nächsten H&M um eine weiße Hose zu kaufen – irgendwie haben mir alle etwas Stress gemacht, dass ich ohne weiße Hose nicht reinkommen würde (am Ende totaler Quatsch). Naja, wenigstens Einheitslook. Die anderen fanden es auch lustig, dass ich wie ein Arzt rumgelaufen bin.
Schon bald ging es dann zurück zum Hotel zum Duschen und Umziehen – dank den extrem hohen Temperaturen war es wirklich nötig. Schon fast wieder zu warm um so viel unterwegs zu sein. Die S-Bahn zum Stadion (nur eine Station) hatte ordentlich Verspätung und war voll bis unters Dach. Hier haben wir dann auch erstmals die anderen getroffen und konnten zusammen Richtung Arena. Von der S-Bahn-Station fuhren Shuttle-Busse mit sehr wenig Wartezeit. Alles top organisiert soweit.
Im Stadion gab es dann das erste Bier für schmale 5 Euro. Später dann nur noch aus Helene-Fischer-Bechern im Stadion. Zwei Euro Pfand sind nun auch nicht so wenig für einen Becher – aber naja, wenigstens mal ein sinniges Andenken. Ansonsten war warten angesagt – die Zeit ging aber wirklich schnell um. Statt uns direkt vorne rein zu stellen, haben wir also erstmal die Plätze in den ersten Reihen besetzt – stehen würden wir schließlich noch lange genug. Der Innenraum vorne war wirklich der Hammer: Man ging unter dem Catwalk her und stand dann quasi in der Mitte der Bühne. Die Gute Helene konnte also komplett um uns rum laufen.
Ich hatte ja schon etwas Sorge, dass wir die jüngsten im Block werden würden – aber das ist absolut nicht richtig. Jede Menge junge Leute warteten auf eine ordentliche Party.
Doch erstmal mussten wir die Vorband überstehen: Glasperlenspiel. Musikalisch nicht so mein Fall und etwas langweilig. Leider auch sehr schlecht abgemischt und ihre Stimme ging etwas unter. Vorband halt – da gibt man sich wohl keine Mühe mehr. Ging aber auch nicht sehr lange.
Dann war es 20:30 und Frau Fischer stieg pünktlich auf die Bühne. In ihrem ersten Outfit von gefühlten zehn. Die Show selbst war überraschend abwechslungsreich. Die meisten Texte konnte ich nicht auswendig – der Refrain war oft aber ausreichend. Mit ein paar Bier fällt einem das auch gar nicht so schwer wie es beim lesen gerade klingt. Eigentlich wie Schützenfest. Am genialsten war eigentlich die Flugeinlage, in welcher Helene ganz ordentlich Strecke an der Aufhängung der Spielfeldkamera machte. Teilweise einige Meter senkrecht auf das Puplikum zu. Wirklich genial gemacht. Ansonsten lag sie mal auf dem Sofa, spazierte aus einer riesen Blüte oder turne auf den anderen Tänzern rum.
Was mich etwas störte war nur der minutiöse Ablauf – das hat man richtig gemerkt. Hier wurde nichts dem Zufall überlassen. Jede Bewegung war perfekt einstudiert und ich möchte wetten, dass man die Show 1:1 wo anders auch sehen kann. Aus dem Innenraum wurde ihr z.B. ein Wasserball vor die Füße geworfen – ich möchte wetten, dass fast jeder Künstler das Teil zurückschießen würde und nicht einfach nur links liegen lassen. Hier war dafür aber eben keine Zeit. Die Choreografie sah streckenweise auch etwas albern aus – aber das muss wohl so sein.
Zwischendurch gab es noch ein paar Spielereien mit der Helene-Fischer-App, welche an einer Stelle wie blöde anfing zu blinken und alle sollten das Smartphone hochheben. Okay, irgendwie versucht man mit der Zeit zu gehen. Feuerzeuge hat wohl keiner mehr dabei. Vor dem Konzert wurde noch von einem Typen in roter Hose dazu aufgerufen die App zu laden. Klar, 65 MB mit 36.000 Leuten im Stadion – klappt bestimmt!
Insgesamt war ich mit dem Konzert aber mehr als zufrieden und wirklich überrascht wie genial die Show war. Schon teuer, aber auch das Geld wert. Zumindest für unsere Plätze – der weiteste Platz war über 150 Meter weit entfernt! Und ich glaube nicht, dass man da so viel weniger bezahlt hat. Von dort sieht man sicher nur kleine Punkte auf der Bühne rumrennen. Da würde ich das Geld eher in die BluRay investieren.
Wie sich nachher herausstellte waren über 12 Leute im Stadion die ich kannte – und das, obwohl kurz vorher noch zwei abgesprungen sind. Wirklich verrückt. Persönlich gesehen habe ich davon nur 6.
Danach ging es noch eine kurze Runde auf die Reeperbahn und dann auch ins Bett – die anderen sind noch weiter gezogen. Mir taten aber ganz schön die Beine weh und viel Stimme hatte ich auch nicht mehr. Und dabei hatte das Wochenende gerade erst begonnen…
Die nächsten Tage sind schnell zusammengefasst: Muffins, Sonne, Smoothies, leckeres Essen und ein wenig Alkohol.
(alle Fotos wurden mit dem iPhone 5 gemacht – unbearbeitet)