Um 7:45 war ich das erste Mal wach. Früh ins Bett gehen hat doch Vorteile. Also nicht den ganzen Tag verschlafen! Fix gefrühstückt und um 10 Uhr aus dem Hotel. Das Programm für den Tag stand noch nicht fest – aber egal. Erstmal wollte Funchal (die Hauptstadt der Insel) erkundet werden. Gut, dass die Stadt direkt um die Ecke ist. Also ab zur Markthalle und auch direkt einen Parkplatz gefunden. Alles entspannt. Auto fahren ist im Ausland immer wieder spannend, aber insgesamt auch echt unkritisch. Dass jeder über rote Ampeln läuft und permanent 20 km/h zu schnell gefahren wird muss man einfach ertragen. Ich hab nicht vor die Cops kennen zu lernen und halte mich lieber an die Geschwindigkeitsbegrenzungen.
In der Markthalle angekommen kam uns als erstes ein ordentlicher Fischgeruch entgegen. Und ich bin ja absolut kein Fischfan – trotzdem ganz spannend. Exotisches hab es aber nicht zu entdecken. Einen Raum weiter gab es Obst und Gemüse auf zwei Ebenen. Nadine hat erstmal ordentlich Gewürze gekauft – die kosten nämlich sehr viel weniger als in Deutschland. Danach haben wir noch ein paar Früchte gekauft, nachdem wir uns durch die halbe Halle probiert hatten. Wirklich lecker. Im Reiseführer stand schon, dass man bei den Preisen aufpassen muss, aber 19,00 Euro pro Kilo ist schon eine Ansage! Trotzdem tolle Auswahl und echt lecker!
Danach eine Runde zum Hafen um die Ecke und durch die Altstadt. Hier gibt es tolle Restaurants und jede Menge gemütliche Ecken. Wir haben uns ein Madeira-Brot (Fladenbrot aus Süßkartoffeln) mit Knoblauchbutter für unterwegs gekauft und am Hafen gegessen – echt lecker! Nach zirka drei Stunden durch die City ging es nach Monte – wie der Name schon sagt: hoch! Und schon kamen wir mit den Bergen von Madeira das erste Mal richtig in Kontakt. Schon heftig wie Straßen gebaut werden können… Und das mit einem Punto mit riesigem Wendekreis. Das Navi sollte uns eigentlich helfen, aber kam mit den vielen Kurven auch nicht so klar. Jede schärfere Linkskurve war „links Abbiegen“ und andersrum. Verwirrt schon etwas. Dann sollte ich auf einmal eine Abfahrt mit locker 30% Gefälle runter. Das traue ich dem Auto zwar zu, aber falls es falsch ist oder nicht weitergeht hätten wir den Rückweg garantiert nicht geschafft. Das stellt man sich so vor, dass man die Straße vor sich oben nicht mehr vor sich sieht. Ich musste Aussteigen um zu schauen ob da überhaupt eine Straße ist. Krank. Ich bin ja schon die ein oder andere Bergtour auf europäischen Inseln gefahren, aber sowas hat noch niemand gebaut. Also umgedreht und eine andere Route gefahren. Hat dann auch zum Glück geklappt.
Auf dem Weg zum botanischen Garten haben wir dann die bekannten und traditionellen Korbschlitten gesehen. Der Start der zwei Kilometer langen Strecke war nicht weit. Nachdem wir uns dasSpektakel eine Weile angesehen hatten, wollte ich auch unbedingt mit – Nadine war auch schnell überzeugt. Die Fahrt war extrem cool aber weniger schnell als erwartet. Man schlittert dabei auf ganz normal befahrenen Straßen den Berg runter und wird hin und wieder sogar überholt! Echt cool! Das Foto von uns sollte 10 Euro kosten. War zwar ganz ok, aber das legt man eh nur irgendwo in den Schrank. Außerdem habe ich komplette Fahrt auf Video – so what. Aber gute Technik – irgendwo auf der Strecke steht ein Fotograf und schickt die Bilder drahtlos zum Ziel. Dort werden sie dann wohl direkt ausgedruckt und in eine Mappe geklebt. Wenn man dann aussteigt, bekommt man das Foto direkt präsentiert. Wirklich gut gemacht.
Unten angekommen fanden sich eine Reihe Taxen. Der Rückweg ist nämlich nicht im Preis enthalten. Hier ist abzocken geplant – 20 Euro soll die Taxifahrt angeblich kosten. Man bedenke dass die Strecke nur zwei Kilometer lang ist. Begründet wird das Ganze damit, dass man ja nicht so fahren könne und der Weg vier Kilometer lang sei. Pfff – nach wie vor zu teuer. Schnell bot sich der nächste Taxifahrer für 15 Euro an. Irgendwie hat er dann einen Kollegen organisiert, der für 10 Euro wieder hoch fährt. Nach Taxameter hätte man bestimmt nur 5-7 Euro bezahlt aber okay. Wen wundert es, dass er das Ding ausgelassen hat. Miese Aktion.
Zurück am Auto und wieder auf der Autobahn war das nächste Ziel eine Glasplattform ein paar Kilometer weiter. Dank Navi ebenfalls schnell gefunden! Unter der Plattform ging es 580 Meter senkrecht in die Tiefe – beeindruckend! Das lustigste ist eigentlich die anderen Menschen zu beobachten. Einige hatten sehr viel Angst und haben keinen Schritt auf das Glas gemacht. Andere sind ganz langsam nur auf den Balken zwischen den Glasplatten rumgelaufen und wieder andere hatten Spaß daran auf der Plattform rumzuspringen und den Ängstlichen noch mehr Angst zu machen. Einfach gut! Der Ausblick dort ist dazu einfach bombastisch! Volle Empfehlung!
Dann zurück zum Hotel und noch eine Kleinigkeit gegessen – schon war der nächste Tag auch um. Ich weiß nicht, ob das Programm noch getoppt werden kann. Irgendwann müssen wir auch den Pool und Sauna im Hotel noch testen! Zu entdecken gibt es ja auch noch genug!