Irgendwie erlebe ich es immer wieder, dass ein unterdurchschnittliches Foto in eine Fotografiegruppe bei Facebook gepostet wird. Dann nimmt man die Zeit, und schreibt ein paar Sätze dazu, warum es einfach nicht funktioniert und was man anders machen könnte. Soweit, so gut.

Jetzt kommt der Moment, wo der „Fotograf“ sich zu Wort meldet und meint:

  • „Ach, der Person auf dem Foto gefällt es aber auch super, dann reicht das auch so“
  • „Das ist meine Mama auf dem Foto und ich liebe das Foto“
  • „Mh, also für kurz Abgedrückt ohne Bearbeitung ist doch super“
  • „Ach, soviel Aufwand wollte ich eh nicht in das Bild stecken“
  • „Mir reicht das so“

Ihr dürft einfach nicht davon ausgehen, dass Menschen, die die Fotos sehen, genau das gleiche dafür empfinden wie ihr selbst. Fotos von Euren geliebten Hunden und Katzen, die Euch seit Jahren begleiten, wirken auf Euch natürlich ganz anders. Der neutrale Betrachter sieht am Ende einfach ein schlecht gemachtes Foto von einer Katze oder eben einer x-beliebigen Frau. Klar ist das Foto für Euch eine tolle Erinnerung – aber das war es dann eben auch meistens schon. Zeigenswert sind diese Fotos eben oft nur im Familienkreis.

Und dann ist auch logisch, dass Eure Familie die Fotos auch toll findet und niemals etwas schlechtes sagen würde. Keine Mutter der Welt würde sagen: „Also hier sind aber einigen Stellen ausgebrannt – und die Perspektive gefällt mir auch nicht so richtig. Außerdem ist die Pose total unglücklich gewählt“.

Wenn ihr also Dinge öffentlich Teilt, dann überlegt Euch vorher wie es auf einen Menschen wirken könnte, der Euch selbst absolut fremd ist. Und nehmt Euch am Ende die Kritik auch zu Herzen. Da sitzen immerhin Menschen am anderen Ende, die Euch helfen wollen. Außer ihr wollt einfach weiter Knipsen und Schnappschüsse erstellen. Das ist dann auch vollkommen ok, aber eben kein Material für eine öffentliche Bühne.