Vor etwa zwei Wochen wurde Nadine über Snapchat auf Egret aufmerksam. Dabei handelt es sich um einen E-Scooter – und das Beste: Man kann sich für einen Test registrieren, bei welchem man ein Modell seiner Wahl für eine Woche kostenlos zur Verfügung gestellt bekommt!

WERDE EGRET MARKENBOTSCHAFTER UND TESTE EIN FAHRZEUG DEINER WAHL FÜR EINE WOCHE AUF HERZ UND NIEREN

Also direkt angemeldet – ungefähr eine Woche später habe ich die Bestätigung bekommen, dass ein Egret Ten (das neueste Modell) auf dem Weg zu mir ist. Also noch schnell einen Vertrag unterschrieben von wegen Haftung und dem üblichen rechtlichen Krams, und schon konnte es losgehen.

Das 18kg schwere Paket durfte der arme UPS-Lieferant dann in die Firma schleppen, wo ich selbst doch etwas von dem hohen Gewicht überrascht war. Ganz schön ordentlich für einen Roller. Zum Glück war er nur zusammengeklappt im Karton und somit direkt betriebsbereit. Also nicht groß die Anleitung lesen, sondern direkt aufsteigen und losfahren – immerhin wusste ich ja schon durch Snapchat wie es ungefähr funktioniert (so viel kann man auch echt nicht falsch machen).

Die ersten Meter waren schon unglaublich geil. Das Teil hat wesentlich mehr Power als ich gedacht habe! Insgesamt gibt es fünf verschiedene Geschwindigkeits-/Power-Modi, welche einfach per Tastendruck auf Plus oder Minus ganz einfach umgestellt werden können. Ansonsten gibt es noch einen Gashahn, eine Klingel und eine Handbremse. Das wars auch schon an Bedienelementen.

Jetzt musste ich aber direkt mal vor die Tür und das Gerät ausprobieren! Auf Stufe 5 schafft der Roller auf wenigen Metern bereits über 25-30 km/h und wenn man genug Platz hat und die Strecke glatt und eben ist, auch gerne knapp über 35 km/h. Der Hammer! Durch das hohe Gewicht, die großen luftgefüllten Gummireifen und den niedrigen Schwerpunkt hat man außerdem ein wirklich sicheres Fahrgefühl bei den Geschwindigkeiten. Nichts klappert und alles fühlt sich sehr wertig an. Der Wahnsinn!

Nachdem ich die Nachricht, dass der Roller da ist, an Nadine verschickt hatte, schrieb sie mir sofort dass sie zu Fuß vorbei kommt und den Roller dann nach Hause fährt (ca. 3,5km). Ich hatte ja schließlich noch mein Auto in der Firma. Nach den ersten Runden auf dem Hof ging es für sie dann auch direkt auf die Straße / den Gehweg.

Man muss dazu sagen, dass der Roller keine Straßenzulassung hat und eigentlich gar nicht im öffentlichen Straßenverkehr bewegt werden darf. Was passiert, wenn man angehalten wird, kann ich leider nicht abschätzen. Aber im Ernst: Ich bin jahrelang mit Skateboard, Inline-Skates, Cityrollern, Mountainbikes ohne jegliches Licht und anderen Kram auf Deutschen Straßen unterwegs gewesen und das war auch alles verboten. Also am Ende ist es nur eine Formalität. Und wenn man sich entsprechend anständig verhält, wird da auch nichts passieren denke ich. Zumal die Polizei sicher auch nicht weiß wie man damit umgehen soll.

Aber weiter im Text. Zu Hause haben wir uns dann wieder getroffen und Nadine war extrem zufrieden – ich war einfach nur neidisch dass sie schon so weit gefahren ist. Also noch ein paar Runden in der Spielstraße vorm Haus gedreht. Man kommt so schnell, leise und gemütlich von A nach B – echt geil! Das ist einfach nur ein tolles Gefühl. Wenn man Angst vor den 30+ km/h hat, stellt man die Stufe einfach runter. Auf Stufe 2-3 fährt man bei Vollgas auch nicht schneller als 20-25 km/h. Das ist auch wirklich ausreichend und total angenehm für längere Strecken. Wenn ein Berg kommt, sollte man allerdings doch etwas mehr Power geben. Stehen geblieben bin ich allerdings noch an keiner Steigung! Da muss glaube ich auch ordentlich etwas passieren bevor der Roller nicht weiter kommt.

Ich bin in der folgenden Woche täglich mit dem Roller zur Arbeit gefahren, war sogar im Supermarkt damit und bin insgesamt einfach nur begeistert. Am meisten Spaß macht es Fahrradfahrer zu überholen! Bergauf natürlich. So kamen in einer Woche schnell über 50 Kilometer zusammen, die ich sonst mit dem Auto gefahren wäre. Also auf jeden Fall auch eine Kostenersparnis an anderer Stelle. Natürlich nur, weil größtenteils gutes Wetter war – bei Regen habe ich jetzt nicht die größte Lust zu fahren.

Ansonsten waren auch alle begeistert, die ein paar Meter auf dem Roller fahren durften. Jeder hat es direkt verstanden und konnte binnen Sekunden losfahren. Freunde, Arbeitskollegen, Familie – alle sind Fans geworden! Nur beim Preis haben am Ende alle geschluckt. Ich glaube, für 1.000 Euro würde ich den Roller sofort und ohne großes Nachdenken kaufen! Dann könnte ich auch mein Fahrrad verkaufen, welches ich eh relativ wenig nutze. Und mehr Platz im Keller ist dann auch noch!

Was gefällt mir?

  • Farbe, Haptik, Qualität und Verarbeitung – alles extrem hochwertig
  • Die Reichweite von 35-40 km
  • Die maximale Höchstgeschwindigkeit und der Fun-Faktor
  • Die großen Luftreifen, welche auch ohne Probleme über Schotter, Bordsteinkanten und andere Hinternisse helfen
  • Die kurze Ladezeit von 4-5 Stunden
  • Das Gefühl von Freiheit

Was gefällt mir nicht so gut?

  • Das hohe Gewicht – Treppen sind der Feind! Und im „aufgebauten“ Zustand ist der Roller wirklich unhandlich zu tragen. Jedes Mal zusammenklappen lohnt sich auch nicht so wirklich für ein paar Stufen / ein Stockwerk.
  • Ein fehlendes Schloss / die Möglichkeit den Roller unbeaufsichtigt abzustellen. Eine Wegfahrsperre / ein Schlüssel wäre wahrscheinlich schon super. So kann ich z.B. nicht in die Stadt fahren und den Roller vor dem Laden stehen lassen. Klar könnte man ein Fahrradschloss mitnehmen und durch den Reifen machen, aber da könnte sich Egret noch etwas eleganteres einfallen lassen.
  • Die teilweise etwas schwache Bremse. Mit dem Fahrrad steht man wesentlich schneller. Und das, obwohl hier auch eine Scheibenbremse zum Einsatz kommt.
  • Der sehr hohe Preis (+ hoher Preis für einen neuen Akku)
  • Man kann natürlich nicht so viel mitnehmen, da es keinen Stauraum gibt. Da ist ein E-Bike schon wieder von Vorteil.

Auch Nadine ist ein großer Fan von dem Roller geworden. Wir waren eine Runde mit dem Fahrrad + Roller draußen und ich habe ein paar Fotos von ihr gemacht. Teilweise ist es echt hart dran zu bleiben und man kommt ganz schön ins Schwitzen auf dem Rad. Leichte Nässe oder Regen machen dem Roller auch nichts aus wie man sieht.

Egret Ten Test

Fazit

Einziges Manko ist für mich der Preis. Ich meine, die 1.600 Euro halte ich schon irgendwo für gerechtfertigt. Alles ist super verarbeitet und es macht echt Spaß! Aber dafür, dass das Teil nichtmal eine Straßenzulassung hat, der Akku auch nicht ewig hält und ein neuer Akku stolze 750 Euro kostet, sind es doch relativ viele Faktoren die mich etwas abschrecken so einen Roller zu kaufen. Wobei meine Strecke zur Arbeit perfekt für den Roller gemacht ist.

Die Woche hat insgesamt unglaublich viel Spaß gemacht und habe ich mehr als einmal drüber nachgedacht mir einen Roller zu kaufen – aber es bleibt eine Stange Geld für ein Gadget, welches mehr Luxus als Nutzen bietet.

Fotos

Egret-Ten-Defail-Bremse

Egret-Ten-Defail-Lenker

Egret-Ten-Defail-Standflaeche

Egret-Ten-Defail-Tacho

Egret-Ten-Defail-Vorne