Nachdem ich das tausendste Bild mit einem dämlichen oder semi-intelligenten Spruch auf meiner Timeline „überscrollt“ habe, flogen die Apps vom iPhone und ich habe mich überall ausgeloggt. Irgendwie wollte ich nicht länger zu 90% Posts angucken, die mich null interessieren. Vieles steht gar nicht mehr mit meinen Freunden in Verbindung und die wenigsten Inhalte sind persönlich. Habe ich das durch mein Verhalten kaputt gemacht? Jedenfalls ziemlich bescheuert. Dafür hatte ich mir da keinen Account angelegt.
Naja und was soll ich sagen? Verpasse ich was? Nicht wirklich. Gut 15 Tage später mal wieder kurz eingeloggt, ein paar Nachrichten gelesen, nichts besonderes. Gerade einmal 11 Likes (Notifications) habe ich verpasst. Also total zu vernachlässigen. Manchmal reden zwar andere über Inhalte, die man unbedingt gesehen haben sollte, aber das bekomme ich auch so irgendwie mit.
Statt dessen nutze ich seitdem etwas intensiver Instagram. Hier kann ich fix durch meinen Verlauf scrollen, sehe nur das, was ich möchte und auch nur in der Reihenfolge, wie es geteilt wurde. Ich habe noch die volle Kontrolle, was ich mir antun muss. Gefällt mir etwas nicht, dann „entfolge“ ich denjenigen einfach. Und wenn ich mal 1-2 Tage nicht online war, scrolle ich halt eine Minute länger. Auf Reisen kann man dank der Hashtags viel stöbern und sich inspirieren lassen, aber dafür nutze ich eh viel lieber Foursquare.
Tja, und nun sind es schon 1,5 Monate mit insgesamt 3 Logins (zirka 15 Minuten) auf Facebook. Mobil spare ich viel Datenvolumen für gute Musik über Spotify und ich werde weniger zugemüllt. Ich glaube so fühlen sich die Menschen, die keinen Fernseher haben oder nicht nutzen. Dort wird man auch nur noch zu 90% mit Quatsch bestrahlt und kann die Inhalte gar nicht mehr genießen. Aber das ist ein anderes Thema.
Ich bleibe erstmal dabei. Mehr Zeit habe ich zwar nicht, denn die geht für etwas anderes drauf, aber hey, dafür verpasse ich auch nichts. In etwa so, als würde ich ein Zeitungsabo kündigen, welches ich eh noch nie so richtig gelesen habe. Davon hat man am Ende des Monats auch nicht mehr Geld, aber man fühlt sich irgendwie besser ohne.