Vor einer ganzen Zeit habe ich das Buch „Abenteuer Fotografie – aus dem Logbuch eines Fotografen“ in mein Bücherregal aufgenommen. Schon sehr lange bin ich Steffen Böttcher aka Stilpirat aka Heidefotograf gefolgt und habe jeden seiner Artikel gerne gelesen, jedes seiner Videos gerne geschaut und habe ihn immer für einen sehr sympathischen Menschen gehalten.

Leider hat dieses ansehen etwas gelitten, als er gemeinsam mit Paul Ripke dazu aufgerufen hat, für ein Bildreview einige Fotos einzusenden. Soweit ja auch alles sehr nett, nur leider haben sich die beiden derart herablassend über die Fotos ausgekotzt, dass es keinen Spaß mehr gemacht hat überhaupt irgendwas von Steffen oder Paul in die Hand zu nehmen. Das Video findet ihr hier. Am besten nicht zu ernst nehmen.

Jedenfalls hatte ich dadurch sehr viel Lust, mir das Buch noch zu Gemüte zu führen. Irgendwann habe ich es dann aber doch in die Hand genommen und sogar gelesen. Und man findet sich wirklich wieder und muss immer mal wieder schmunzeln – ich habe mich gefühlt, als hätte Steffen meinen fotografischen „Werdegang“ über Jahre beobachtet und seine Dokumentation niedergeschrieben. Nahezu alle Gefühle und Phasen, die man als Autodidakt so durchmacht, sind dort dokumentiert. Dabei sollte man das Buch einfach nicht zu ernst nehmen und schmunzeln – die erzählten Geschichten von seinen Hochzeiten und Anfängen sind teilweise so genial beschrieben, dass ich aufhören musste zu Lesen vor lachen! Wirklich klasse!

Einfach klasse wie er alle inflationär genutzten Effekte durchgemacht hat – wie wahrscheinlich alle Fotografen. Vom Color-Key der Augen, über HDR, Kugelpanoramen, Tilt/Shift-Miniatur-Effekten oder die Brenizer-Methode wird alles behandelt. Oder auch die Jagt nach dem perfekten Bokeh, die Fotografie mit der größtmöglichen Blende um jeden Mist mit unglaublich kleiner Tiefenschärfe abzulichten. Und ich finde mich uneingeschränkt überall wieder.

Um das Buch zu verstehen muss man nicht besonders lange oder viel fotografiert haben – aber umso länger man dies getan hat, desto mehr hat man bestimmt ausprobiert und man findet sich selbst viel besser im Buch wieder.

Mittlerweile habe ich den beiden auch für ihr Video verziehen – jeder macht mal Fehler und sicher meinen die das auch alles gar nicht so drastisch wie sie es ausgedrückt haben. Eigentlich bin ich auch gar nicht nachtragend, aber obwohl meine Fotos in dem Review nicht niedergemacht wurde, habe ich mich angegriffen gefühlt. Ich bin Fan von konstruktiver Kritik und auch immer für diese offen – aber was da abging war einfach nicht richtig. Dennoch: Schwamm drüber.

Was am Ende bleibt ist ein super Buch von einem tollen Menschen und Fotografen, welchem man gerne in seinen Videos stundenlang zuhört. Bitte unbedingt auch die Bildbände seiner Reisen ansehen und die endlosen guten unter unterhaltsamen Videos ansehen, in welchen er mit vielen bekannten Fotografen aus dem Netz philosophiert und diskutiert. Danke dafür!

Das Ganze gibt es für etwas über 30 Euro.