Keine Ahnung ob die Überschrift passend für das ist, was ich mich gerade frage. Den Beitrag wollte ich schon vor sehr langer Zeit schreiben – allerdings wusste ich nie, wie der Text anfangen soll. Das weiß ich auch bis heute nicht, aber ich versuche es einfach in Worte zu fassen. Am Ende lag dieser Beitrag jetzt über ein halbes Jahr unberührt und halbfertig unter Entwürfe – jetzt will ich ihn endlich fertig schreiben!

Es gibt immer wieder diese Momente, in denen man morgens zur Arbeit fährt, jeden Tag die gleiche Strecke, und sich fragt, ob das alles das richtige ist. Klar macht mir mein Job Spaß – ich arbeite in einem tollen Team in einer kleinen Agentur in Paderborn, habe ein gesichertes Gehalt und einen geregelten Alltagsablauf. Aufstehen, Frühstück kaufen, arbeiten und irgendwann Abends zwischen 18 und 19 Uhr wieder zu Hause die Tür aufschließen. Da es dann schon relativ spät ist, wird hin und wieder eine Runde gezockt, etwas Fortbildung betrieben oder auch hier noch etwas gearbeitet. Klingt in Summe gar nicht so mies, oder?

Aber: Gibt es da draußen nicht mehr? Was wäre, wenn man einfach alles hinhaut? Um die Welt reisen, Kulturen kennenlernen und Neues zulassen. Dinge, die man in diesem Alltag wahrscheinlich nie zu sehen bekommt, weil die paar Tage Urlaub im Jahr dafür einfach nicht ausreichen.

Generell finde das gängige Arbeitsmodell nicht gerade ansprechend. Ich kann es mir hier und heute nicht vorstellen, die nächsten Jahrzehnte einem 9to5-Job nachzugehen. Selbst in 10 Jahren sind das ja gerade einmal um die 300 Tage Urlaub. Also nichtmal ein Jahr am Ende! Das Verhältnis von nichtmal 1:10 ist also mehr als traurig, wenn man noch etwas erleben möchte. Nun bin ich Softwareentwickler und aktuell schwer gefragt – beinahe täglich flattert eine neue Nachricht über XING oder LinkedIn in mein Postfach. Aber was wäre, wenn man dem wirklich nachgeht? Am Ende tut man das gleiche wie jetzt. Nur eben in einer anderen Stadt, in einer anderen Wohnung und im Idealfall auch mit einem höheren Kontostand am Ende des Monats. Und dann? Davon wird man ja nicht automatisch glücklicher.

Jetzt schaut man sich da draußen die vielen Beispiele an. Sei es

  • Felix Starck, der mit seinem Fahrrad 18.000 km um die Welt geradelt ist
  • Patrick Ludolph, der seinen sicheren Online-Marketing-Job an den Nagel gehängt hat, um Fotograf zu werden. Heute reist er um die Welt, macht Video-Tutorials und einfach nur, was ihm Spaß macht
  • Calvin Hollywood, der einen Ausbilder-Job bei der Bundeswehr aufgegeben hat, um das zu tun, was er liebt: Photoshop. Wer heute ein Tutorial sucht, wird an Ihm nicht vorbei kommen.
  • Gunther Wegner, ebenfalls ehemaliger Informatiker und jetzt Entwickler der bekannten Timelapse-Software LR-Timelapse. Zudem führt er Workshops auf Reisen rund um die Welt durch.
  • Carmen und Ingo, die sich gemeinsam als Paar selbstständig gemacht haben, um Hochzeiten rund um den Globus zu fotografieren

Die Liste geht ohne Ende so weiter. Dann wäre da noch die ganze YouTube-Gemeinde wie Unge, Sarazar, Gronkh oder Joyce. Alle der genannten sind innerhalb des letzten Jahres ordentlich rum gekommen. Sei es Costa Rica, Brasilien, die USA oder Japan. Und die Reisen gehen ständig weiter. Und alle leben nur davon, dass sie über YouTube davon berichten. Macht schon etwas neidisch.

Zu allem Überfluss sehe ich dann dieses geniale Video von André Josselin. Verfolgt man dann noch die Videos von Devin Supertramp, fragt man sich wirklich, was man am Ende den ganzen Tag so treibt. Er fliegt um die Welt, macht tolle Videos von sämtlichen (Extrem-)Sportarten und vermittelt einfach nur pure Lebensfreude.

Ich meine: Klar. Am Ende ist das Leben der anderen immer besser. Man bekommt ja dank Social Media auch nur die „perfekten“ Momente mit. Niemand teilt etwas negatives – nach außen sind immer alle perfekt. Ich selbst mache das ja nicht anders. Warum eigentlich? Am Ende denkt jeder man führt ein besseres Leben als andere. Man kreiert ein öffentliches Bild von sich, wie man gerne wäre. Und alle denken, genau so sieht das ganze Leben aus. Verarscht man sich damit eigentlich nicht selbst?

Eine Freundin hat mal gesagt, dass sie total neidisch ist, dass ich eine tolle Wohnung, ein schönes Auto und eine wundervolle Freundin habe. Da ist natürlich was dran, aber es ist auch erwiesen, dass materielle Güter maximal 2-3 Monate glücklich machen. Dann lässt das auch schon wieder nach. Also selbst die Millionäre auf ihren Yachten sind irgendwann von den Teilen gelangweilt – genau wie von Ihren Immobilien auf der ganzen Welt und den Sportwagen.

Zurück zum Thema Arbeit – wenn Geld keine Rolle spielen würde könnte man das komplett lassen, richtig. Aber was würde man genau dann tun? Die Frage ist also, was würdest Du tun wenn Geld keine Rolle mehr spielen würde? Nur am Pool liegen, den ganzen Tag Serien gucken und zocken? Bestimmt nicht! Ich könnte mir nichts vorstellen, was schneller langweilig werden könnte. Also braucht man immer eine Beschäftigung, ein Ziel, eine Leidenschaft der man nachgeht.

Aktuell ist sicher bei vielen da draußen das Ziel, Abends Feierabend machen zu können um sich in 6 Monaten einen schönen Urlaub zu gönnen. Der Weg dahin wird als nervig und hart akzeptiert und man regt sich jeden Morgen auf, dass der Wecker klingelt (das ist bei mir zum Glück nicht so!).

Genau aus dem Gedanken heraus habe ich angefangen, mich mit dem Thema zu beschäftigen. Dann stolpert man schnell über Namen wie

Ich habe wieder angefangen mehr Bücher zu lesen, auf dem Weg zur Arbeit (zu Fuß) Podcasts zu hören, abonniere mehr Blogs, spreche mit Freunden und Kollegen, nehme an Seminaren Teil, bin in Master-Mind-Gruppen und probiere mir selbst etwas neben der Arbeit aufzubauen. Etwas, wo mir wirklich etwas daran liegt und wo ich mein Herzblut reinstecken kann. Einfach mal etwas neues, ein Tapetenwechsel. Mit dem Ziel, hoffentlich irgendwann in 2017 komplett auf eigenen Füßen stehen zu können. Einfach mal sein eigenes Ding zu machen, mit freier Zeiteinteilung. Im Idealfall sogar Ortsunabhängig. Das Leben genießen.

Auf dem Weg zu diesem Ziel habe ich angefangen, meine Stunden im täglichen Job zu reduzieren. Jetzt habe ich in naher Zukunft jeden Freitag Zeit für dieses Ziel.

Ich möchte ein Leben leben, auf welches ich am Ende wirklich gerne zurückblicke und das Gefühl habe, nichts versäumt zu haben. Denn wie man immer wieder hört ärgert man sich am Ende nur über die Dinge, die man nicht getan hat! Und wenn ich heute nicht damit anfange, werde ich mich in einem Jahr darüber ärgern. Aufschieben ist das schlimmste was man tun kann!

Und jetzt schau einfach mal das folgende Video an:

Also Ende mit den Ausreden und Gas geben. Irgendwas ist eh immer – es gibt nie den perfekten Zeitpunkt alles hinzuwerfen und durchzustarten. Mach, was dich glücklich mach und nicht das, was andere von Dir erwarten!

Die größte Angst die Du haben solltest ist die, in einem Jahr noch genau dort zu stehen, wo Du heute schon bist!

Trau Dich das, wovor Du Angst hast – oder wie Matthew sagt: Das, wovor Du die größte Angst hast, ist wahrscheinlich das, was Du am dringendsten tun musst!

Ich bin so gespannt auf das, was noch vor mir liegt! Und hey, selbst wenn man kläglich scheitert hat man es am Ende wenigstens versucht. Spring ins kalte Wasser und fang an zu schwimmen – ich werde genau das gleiche tun! Jeder hat Angst davor was passieren könnte – der Unterschied liegt wohl in den Menschen, die es am Ende wirklich machen.

Und jeder, der heute erfolgreich ist und happy mit dem was er tut, ist auf dem Weg dahin mit Sicherheit schon mehrfach gescheitert, hingefallen und trotzdem wieder aufgestanden!

Nächstes Wochenende bin ich das komplette Wochenende auf einem Seminar von Christian Bischoff – ich werde berichten!