Oh man, wie lange habe ich das Thema Monitorkalibrierung vor mir her geschoben. Irgendwie habe ich schon hundert Mal darüber etwas gelesen, habe es mir dann vorgenommen und dann doch weiter in die Zukunft geschoben. Ich habe mir immer gedacht:

Warum sollte ich meinen Monitor kalibrieren – ich mache ja kein Print und die anderen Menschen, die meine Fotos im Netz betrachten, haben ja zu 99% ebenfalls keinen kalibrierten Monitor und sehen daher ein komplett anderes Ergebnis.

Außerdem dachte ich immer, man muss sich ewig mit dem Thema auseinander setzen und man braucht viel Know-How über Farben, Farbräume und Panels.

Auf einer Fotomesse in Bielefeld habe ich dann mit einem Fotografen über genau das Thema gesprochen – natürlich mit einer Live-Präsentation wie einfach das Ganze wirklich geht. Und, dass man eben nichts wissen muss. Die Software begleitet einen durch den kompletten Prozess und eigentlich muss man zwischendurch nur 3-4 Mal klicken und den bunten Bildchen in der Anleitung folgen. Da kann man eigentlich gar nichts mehr falsch machen.

Also musste ein Spyder 4 Pro her. Die normale Variante kommt eigentlich nicht in Frage, da hier das Umgebungslicht nicht gemessen wird. Und wenn, dann möchte man es doch auch direkt richtig machen. Der Elite kann dabei einfach noch mehr, was man als Hobbyfotograf aber eigentlich nicht braucht.

Nach wenigen Tagen war das Teil dann auch schon da und ich habe fix mein Notebook und das angeschlossene Display kalibriert. Was soll ich sagen? Wirklich der Hammer, was das Teil ändert. Mein MacBook-Display war total blaustichig und übersättigt. Das externe Display macht nun ein viel angenehmeres Bild und alles wirkt auf einmal perfekt. Fotos auf 500px anzusehen ist plötzlich ein total anderes Erlebnis – krass! Wenn ich mich so durch meine Fotos klicke, möchte ich jedes noch einmal korrigieren. Mist.

Ich stelle fest, dass ich das Thema viel zu lange habe schleifen lassen. Ich fotografiere aktiv seit ungefähr sieben Jahren! Und habe die ganze Zeit unsauberen Kram produziert. Unglaublich. Keine Ahnung ob das anderen überhaupt auffallen würde – im Web sieht es ja eh jeder anders, aber mir fällt es auf. Ab jetzt werde ich es richtig machen! Und war einfach – viel zu einfach. Man muss nur Bock haben, einmal um die hundert Euro in die Hand zu nehmen. Aber es lohnt sich! Versprochen.

Und wie immer lege ich ein total tolles Timing hin. Keine zwei Wochen später wird der Spyder 5 Pro vorgestellt. Dieser kostet natürlich wahrscheinlich auch ein paar Schleifen mehr. Das ist sicher auch der Grund, warum ich meinen 4er so günstig bekommen habe. Also eigentlich wiederum auch ein Pluspunkt. Nur, weil ein neues Produkt auf den Markt kommt, wird das alte ja nicht direkt schlechter.