Bei vielen Menschen stoße ich immer wieder auf Unverständnis, wenn ich sage, dass ich mich nicht für das Tagesgeschehen und die Politik interessiere. Ich frage mich dann immer wieder, wozu das gut sein soll. Was bringt es mir, wenn ich mich mit Negativschlagzeilen runterziehe und immer weiß, was wo auf der Welt gerade passiert. Nur weil diese Informationen in meinem Kopf sind, ändert sich absolut gar nichts.

Meiner Meinung nach ist doch auch genau darauf das System ausgelegt – wir leben ja nicht in einer echten Demokratie, sondern wählen unsere Entscheider auf Zeit. Die, von denen wir glauben, dass sie uns am besten vertreten. Wie gut das am Ende klappt sei mal dahin gestellt. Die ganzen tollen Geschichten und Ideen, nur um gewählt zu werden, werden oft ja eh nicht umgesetzt. Warum soll ich mich also dazwischen aufregen, dass etwas nicht umgesetzt wird, oder alles wieder mit voller Wucht an die Wand gefahren wurde.

So höre ich im Alltag weder Radio (außer ab und zu im Auto), noch gucke ich die Tagesschau oder andere Nachrichten. Das liegt am Ende aber auch daran, dass diese Nachrichten eh komplett gefiltert werden und man uns nur genau das wissen lässt, was wir wissen sollen. Warum sollte ich mir also diese Art von Gehirnwäsche verpassen lassen? Uns wird eine Meinung aufgezwungen. Und wer dagegen redet, wird von der Masse eh schon wieder gerichtet. Alles ist böse – uns wird künstlich Angst gemacht vor Dingen gemacht, welche wir eigentlich gar nicht fürchten müssen. Und auf Basis dieser kann man dann neuer Gesetzte zur Überwachung ins Leben rufen, welche uns einschränken und kontrollieren. Aber eben nur, weil es uns beschützt vor dem bösen. Und dann soll man sich noch freuen und hat ein gutes Gefühl dabei. Das kann einfach nicht richtig sein.

Außerdem werden bestimmte Ämter immer wieder von irgendwelchen Menschen besetzt, welche von der Materie absolut keine Ahnung haben und eigentlich den ganzen Tag nur Mist erzählen. Warum soll ich denen dann auch noch zuhören? Eine Kochshow von mir würde sich doch auch niemand ansehen – und wenn jemand meinen Müll nicht nachkocht ist er automatisch kein Gourmet. Das legt nämlich die Gesellschaft fest, dass mein Essen einfach das Beste ist und man sich dafür zu begeistern hat.

Natürlich muss man das relativieren. Wichtige Dinge bekommt man am Ende eh mit – schon allein Dank Twitter und Facebook. Da wird man ganz automatisch auf dem Laufenden gehalten. Vor Wahlen beschäftige ich mich ja auch mit den entsprechenden Programmen.

Schlimmer finde ich eigentlich dann nur die Leute, welche so tun als hätten sie Ahnung und überall mitreden wollen. Das ist dann wie mit Fußball – kaum ist WM, ist jeder Profi und kennt sich aus.

Ich erfreue mich dann lieber an positiven Dingen in der Zeit, bilde mich fort oder lebe mich kreativ aus. Das tut mir persönlich am Ende gut und ich habe mehr davon. Komischerweise wird man dafür aber eben komisch angeguckt. Warum? Keine Ahnung!

Und jetzt sagt nicht „dann geh doch in die Politik, dann kannst Du selbst was bewegen„. Nein danke. Ist sicher nicht meins. Da gibt es andere, die es sich auf die Fahne geschrieben haben. Ich mache eben andere Sachen – auf die haben Politiker auch keine Lust. Sowas nennt man dann Berufswahl. Außerdem: Ich werde nie verstehen, wie man sich einer Partei anschließen kann. Ich bin der Meinung, dass keine Partei auf Dauer genau die eigenen Interessen vertritt. Ich wähle doch auch nicht ständig die gleiche Partei – einfach so, weil ich se ganz nett finde.

Genug Off-Topic. Weiter geht es mit Fotografie!