Da ist sie nun, die neue D750. Als ich das erste Mal von dem Teil gelesen habe war ich Feuer und Flamme. Klar sind die ersten Gerüchte etwas ungenau und wer weiß, ob wirklich eine neue Kamera aus dem Hause Nikon auf den Markt kommen soll.
Ich weiß, dass ich früher oder später auf Vollformat (FX) wechseln werde – momentan bin ich aber nicht bereit das Geld dafür auf den Tisch zu legen. Ich war zwar schon immer wieder kurz davor, mir eine D600/D610 zu schießen, aber irgendwas hat mich immer davon abgehalten. Grund dafür ist wahrscheinlich die Tatsache, dass ich momentan einfach zu wenig Fotografiere. Außerdem habe ich eigentlich alles was ich brauche – mit einem Umstieg auf FX hätte ich nur noch 2 Festbrennweiten – die anderen Objektive sind für DX gerechnet.
Und da war sie nun, die neue D750. Direkt heute morgen habe ich also die ersten Beiträge dazu gelesen, was nun wirklich passiert ist. Aber dann ist meine Euphorie schnell verflogen – was zum Teufel macht Nikon da? Ich bin davon ausgegangen, dass ein kleineres Modell der D800 vorgestellt wird – heißt: weniger Auflösung, weniger Features, Pro Body und den D4-Autofokus.
Aber weit gefehlt. Was da rausfällt ist erneut eine Consumer-FX-DSLR. Davon haben wir doch schon eine im Produktsortiment! Was zum Teufel soll ich damit? Wer ist denn hier die Zielgruppe? Wenn man sich die Key-Features anschaut wird das schnell klar. Denn mit integriertem WLAN und Klappdisplay in einem Consumer-Body mit Vollautomatik-Modus kann hier nur die gut betuchte Consumer-Klasse angesprochen werden. Was bitte will ich mit WLAN? Okay – im Studio eventuell praktisch. Aber dann kann ich auch gleich ein Kabel nutzen. Bisher kommen alle Pro-Bodies doch auch ohne WiFi aus.
Also eigentlich ist es eine D610 mit zwei Features mehr. Dafür wird im Preis noch einmal ordentlich draufgelegt. Sinn? Keine Ahnung. Für mich jedenfalls noch ein Grund mehr, eher das Geld für eine D610 auszugeben. Oder eventuell doch ganz weg von Nikon? Mittlerweile bin ich mir nicht mehr so sicher, was es mit der Produktpolitik so auf sich hat. Der frühere D700-Nutzer wird, genau wie der D300-Nutzer, einfach ignoriert. Als gäbe es diese Zielgruppe einfach nicht mehr.
Eine D800 kommt für mich nicht in Frage – hier bekomme ich einfach zu viel. Ich habe keine Lust auf 36 Megapixel – mein Rechner übrigens auch nicht. Und zu einer 2000 Euro Kamera einen neuen Rechner kaufen … würde bestimmt gehen, aber erlaubt mein Konto mir nicht. Außerdem nervt, dass immer noch CF verbaut wurde. Dann müsste ich extra noch ein zweites Kartenformat mit mir rumschleppen (und auch wieder kaufen). Das kommt mir alles nicht so richtig vor. Außerdem ist die eine Ecke schwerer und größer – was auf Reisen wieder mehr Gewicht bedeutet.
Eventuell kommt ja tatsächlich noch eine D9300 – aber das wäre dann ja garantiert ebenfalls ein DX-Gerät.
Ich bleibe jedenfalls erst einmal weiterhin bei meiner D7000. Die ist weiterhin sehr gut – egal was Nikon da noch so zaubert. Und früher oder später wechsle ich dann wohl auf eine spiegellose. Die anstehende Photokina wird ja zeigen was so geht. Da kann ich auch einiges mal ausprobieren. Gut, auch eine D750 werde ich bestimmt einmal in die Hand nehmen. Und dann breche ich das Display ab – nerv!